#12 Quer über die Nordinsel
19.02.-15.04.2016
Sehr viel ist passiert..
Nachdem wir wieder fast einen Monat bei Matt und Berit in Waipawa verbracht haben, zogen wir weiter um die Nordinsel zu bereisen, da wir von dieser noch nicht allzuviel gesehen haben und das unbedingt noch nachholen wollten.
Unser erstes Ziel war Taupo wo wir schon vorher kurz waren, als wir mit dem Bus richtung Süden fuhren. Jetzt hatten wir ein bisschen mehr Zeit, um den größten See Neuseelands zu besichtigen und uns im gleichnamigen Ort ein bisschen umzuschauen. Wir fuhren dann noch ein wenig auswärts zu einem kleinen aber starken Wasserfall bevor wir es uns auf dem fünfminuten-entfernten Campingplatz in unserem Auto gemütlich machten.
Früh am nächsten Morgen fuhren wir weiter nord-östlich nach Rotorua. Auf dem Weg konnten wir durch Dampfschwaden, die sich durch die kalte Morgenluft abzeichneten, gut erkennen, wo sich in der Umgebung heiße Quellen befanden. In Rotorua angekommen, wollten wir die Hamurana Springs besuchen. Dabei handelt es sich um einen Park, durch den eine Art Bach lief, der unglaublich klares Wasser hatte und durch den Sand auf dem Grund strahlend blau erschien. Durch unsere frühe Ankuftszeit waren wir nahezu die einzigen Besucher. Wir spazierten also den Weg entlang, der uns auch zu einem kleinen Waldstück bringen sollte, wo riesige Mammutbäume standen, die einen schönen Kontrast zum Bach und seiner Pflanzenvielfalt boten.
Früh am nächsten Morgen fuhren wir weiter nord-östlich nach Rotorua. Auf dem Weg konnten wir durch Dampfschwaden, die sich durch die kalte Morgenluft abzeichneten, gut erkennen, wo sich in der Umgebung heiße Quellen befanden. In Rotorua angekommen, wollten wir die Hamurana Springs besuchen. Dabei handelt es sich um einen Park, durch den eine Art Bach lief, der unglaublich klares Wasser hatte und durch den Sand auf dem Grund strahlend blau erschien. Durch unsere frühe Ankuftszeit waren wir nahezu die einzigen Besucher. Wir spazierten also den Weg entlang, der uns auch zu einem kleinen Waldstück bringen sollte, wo riesige Mammutbäume standen, die einen schönen Kontrast zum Bach und seiner Pflanzenvielfalt boten.
Nach weiteren zwei Stunden Fahrt kamen wir am Parkplatz an, der am nächsten zu Cathedral Cove lag. Und schon dort war die Aussicht unglaublich. Weites, blaues Meer mit einigen Felsen und kleinen Insel gespickt und ein wolkenloser Himmel als Sahnehäubchen. Von da aus liefen wir etwa 25 Minuten zur Bucht Cathedral Cove. In der Bucht gab es riesige Felsen unter anderem auch einen, durch den man durchgehen konnte dazu weißer Sandstrand und wundervoll blaues Meer, in dem wir uns abkühlten. Den ganzen Nachmittag lagen wir in der Sonne, beobachteten die Leute und genossen die wunderschöne Natur. Am Abend waren wir nahezu die letzten Leute am Strand, um noch ein paar Fotos mit der Abendsonne zu schießen. Leider sind relativ viele Wolken aufgezogen aber die Ergebnisse unserer Fotos sind trotzdem sehenswert.
Nahe zur Bucht Cathedral Cove lag auch Hot Water Beach. Ein Strand, an dem natürliche, heiße Quellen entlang laufen, sodass man nur ein Loch buddeln muss, wo eine Quelle entlang läuft und man bekommt eine heiße Badewanne am Strand. Das wollten wir natürlich ausprobieren. Möglich ist diese Sensation aber nur bei Ebbe und die war an diesem Tag früh morgens. Um halb acht kamen wir am Strand an und dachten, dass sich so kurz nach Sonnenaufgang wahrscheinlich nur eine handvoll Leute zu den heißen Quellen begeben aber als wir ankamen verließen schon wieder Leute ihre natürliche Badewanne. Gut für uns, weil wir dann nicht buddeln mussten. Das Loch war schon gut mit heißen Wasser gefüllt..und heiß ist HEIß! Das gute an den zulaufenden Quellen war, dass die natürliche Wanne dadurch nie abkühlte und kam man zu nah an die heißen Stellen, hat man sich sogar verbrannt. Es war eine unglaublich entspannte und witzige Atmosphäre, wie all die Leute früh morgens in einem Sandloch saßen/lagen, sich die kühle Meeresluft um die Nase spielen ließen und den Sonnenaufgang genossen.
Nachdem wir die Region Coromandel verlassen haben, sollte unser Tagesziel Piha sein, wo wir am Anfang unserer Reise den ersten unglaublichen Strand in Neuseeland besuchten. Auf dem Weg dorthin kamen wir an den Hunua Ranges vorbei. Dabei handelt es sich um eine Waldregion mit einigen Wanderwegen und einem großen Wasserfall, den wir besuchen sollten. Das Wasser stürzte in diesem Fall von einer 30 meter hohen Klippe ungebremst in einen Pool und floss von dort aus in einem Fluss weiter den Wald entlang. Wir machten ein paar Bilder und legten die Beine hoch vom langen Autofahren. Corin wollte allerdings noch ein ultimatives Foto direkt am Abgrund des Wasserfalls schießen (liebe Blogleser, bitte nicht Nachmachen). Ein etwa zehn minütiger Fußmarsch durch den Wald und über Absperrzäune hinweg, wurde der obenliegende Fluss erreicht, der zum Wasserfall wurde. Barfuß ging es auf den Steinen und durch Wasser dem Abgrund entgegen. Ein riesiger Adrenalinstoß entfachte, als ich über die Kante guckte und dem Wasser auf ihrem 30m langen Weg nach unten zuschaute. Langsam und vorsichtig wurde sich an der Kante entlang gearbeitet und aus allen Positionen Fotos geschossen und Videos aufgenommen. Nach zehn Minuten am Rande der Klippe ging es wieder nach unten (durch den Wald, nicht durch einen Sprung) und wir zogen weiter gen Norden.
Im nördlich von Auckland liegenden Ort Piha sollten wir für zwei Tage campen. Wir besuchten nahegelegende Wasserfälle, ruhten uns am Strand aus und schauten Surfern im Sonnenuntergang bei ihrer Passion zu. Wir lernten eine andere deutsche Reisende kennen, die uns davon berichtete, dass es in Coromandel heftige Stürme und Überschwemmungen gab, denen wir gerade davongefahren waren.
Von Piha aus fuhren wir zu unseren neuen wwoofing-hosts, die in der Nähe des 20 Minuten entfernten Bethells Beach wohnten. Es handelte sich dabei um eine Familie mit zwei Töchtern im Alter von neun und dreizehn Jahren. Als wir Mittags ankamen, bekamen wir auch direkt die Info über unseren ersten Job. Die Schule von Carly (9-jährige Tochter) machte einen Flohmarkt, um Geld für einen neuen Spielplatz zu sammeln und unsere Hosts waren im Elternteam, was bedeutete, dass wir halfen. Wir verkauften Würste vom Grill. Es war ein riesen Andrang und eine tolle Atmosphäre. Nach zwei Stunden waren alle Würste verkauft und es wurden neue besorgt. Der Markt bestand aus mehreren Ständen, wo Leute ihren Krempel oder aufwändig selbstgemachte Produkte, wie Honig oder Seife verkauften oder andere Fressalien anboten. Zudem gab es viele verschiedene Tanzauftritte von Schülern oder ehemaligen Schülern. Alles in allem war es ein sehr schöner Nachmittag/Abend und die Direktorin der Schule war sehr dankbar über unsere Arbeit. Die weiteren Jobs in Bethells Beach verbrachten wir mit Gartenarbeit. In unserer Freizeit besuchten wir den Strand oder einen See, der völlig unbekannt hinter einer kleinen Schwarzsandwüste auftauchte. Nachdem die letzte Düne erklommen war, hatte man einen tollen Blick auf den Süßwassersee und den umliegenden grünen Wald. Auch eine Geburtstagsparty mit privatem Feuerwerk durften wir beiwohnen.
Eine Woche später am Osterwochenende zogen wir weiter. Es sollte bis zum nördlichsten Punkt Neuseelands gehen. Doch natürlich nicht ohne ein paar Zwischenstops. Der erste Stop war die Gannot Kolonie am Muriwai Beach. Eine Ansammlung von Felsen auf denen sich rund 500 Tölpel ein Zuhause eingerichtet haben. Von mehreren Aussichtspunkten konnte man auf die Vögel hinabgucken. Wie gesagt war es Osterwochenende und die Leute hatten frei also war der Strand und die Aussichtspunkte mit Menschen gefüllt. Wir beschlossen für gute Fotos ein andermal wiederzukommen. Wir wechselten an die Ostküste wo wir uns auf einen überteuerten Campingplatz niederließen, bevor wir am nächsten Tag zu Goat Island fahren sollten, um dort Schnorcheln zu gehen. Völlig aufgeputscht durch Videos, die wir gesehen haben, war die Freude groß dort selber ins Meer zu steigen und Fische zu beobachten. Vormittags kamen wir an und Corin machte sich direkt mit Brille, Schnorchel und Kamera auf ins Wasser. Nach zehn Minuten folgte die bittere Erkenntnis: nach heftigem Regen an der Ostküste, war das Meer die reinste Suppe. Man musste erstmal 1,5m tief tauchen, um überhaupt etwas zu sehen und dann brauchte man Glück einen Fisch vor die Augen, bzw die Linse zu bekommen. Aber immerhin war es ein warmer Tag und wir genossen es auch einfach am Strand zu sitzen und ab und zu ins Wasser zu gehen.
Am Nachmittag fuhren wir weiter. Als wir auf der Südinsel auf dem Campingplatz gewwooft haben, lernten wir ein reisendes Ehepaar aus der Nähe Aucklands kennen, die uns zu sich nach Hause einluden, wenn wir den Norden bereisen sollten. Das taten wir nun also nahmen wir Kontakt auf und verabredeten uns mit den beiden an diesem Abend. Ross und Marjourie besitzen jeweils ein Haus an der Westküste und an der Ostküste. Ross arbeitet als Farmmanager und ist zur Zeit in der Nähe von Kerikeri beschäftigt, wo wir diese Nacht in seinem Arbeiterhaus schlafen konnten. Abends kam Marjourie dazu und wir aßen wundervolles Essen und freuten uns über ein paar Bier und eine Matratze. Am nächsten Morgen zeigte Ross uns das rund 1300 Hektar große Gelände, das Rinder, Flüsse und Wasserfälle beinhaltete. Wir machten Bilder und verabredeten uns mit den beiden, dass wir zurückkommen und wwoofen würden.
Bevor wir weiter richtung Norden fahren sollten, besuchten wir die in der Nähe liegenden Rainbow Falls. Vom Parkplatz gingen wir zwei Minuten bis zum ersten Aussichtspunkt. Heftige Wassermassen fielen etwa 27 Meter herab und durch all die Tropfen, die in der Luft hingen und durch die Sonne bestrahlt wurden, erkannten wir, wie der Wasserfall zu seinem Namen gekommen ist. Zwei Minuten später, standen wir am Fuß des Wasserfalls, machten ein paar Bilder und Videos und beobachteten die Leute beim Schwimmen, bis wir entdeckten, dass man auch hinter die Wasserfälle klettern konnte, also machte sich Corin natürlich mit Kamera auf den Weg über die Felsbrocken. Hinter dem Wasserfall befand sich eine großzügige Einbuchtung, die mit Felsbrocken und Pflanzen überseht war und in der man dieses unfassbare Schauspiel vom herabfallendem Wasser hatte und das Gefühl hatte ein Teil von Allem zu sein. Einfach unglaublich. Allein durch die herumfliegenden Tropfen war ich so nass, dass ich genauso gut hingeschwommen sein konnte, also tat ich das auf dem Rückweg.
Von dort aus sollte es für uns an den nördlichsten Punkt Neuseelands gehen, zum Cape Reinga. Der Weg an der Küste entlang war wunderschön und am Parkplatz angekommen konnte wir wunderbar auf die Meere gucken. Meere? Ja am Cape Reinga treffen nämlich zwei Meere aufeinander: Tasmanisches Meer und Pazifischer Ozean. Und dieses Treffen kann man sogar beobachten. Auf einem Hügel hatte man einen tollen Ausblick über beide Meere und die Stelle, an der sie sich trafen. Dort prallten große Wellen aufeinander. Lange saßen wir auf dem Hügel und genossen die untergehende Sonne und fotografierten das Schauspiel der Ozeane und den Leuchtturm, der irgendwie ein Symbol für den nördlichsten Punkt Neuseelands darstellte.
Am nächsten morgen fuhren wir wieder richtung Süden und durchquerten einen der größten Kauri Wälder Neuseelands und schauten uns den Tāne Mahuta an, der mit seiner größe von 55 Metern zu einem der größten Kauri-Bäume in ganz Neuseeland zählt. Mittags kamen wir bei den Kai Iwi Lakes an, wo wir den Rest des Tages und die Nacht bleiben sollten. Die Seen sind unglaublich klar und sauber und ein weiser Sandstrand lud zu kleinen Spaziergängen oder einfach zum Chillen ein. Da die Temperaturen an diesem Tag einen letzten sehr warmen schub bekamen, lud das Wasser freundlichst zu einer Runde Schwimmen ein. Und als wäre das nicht genug, bekamen wir noch einen unglaublichen Sonnenuntergang geboten, bevor wir uns in unserem Zuhause auf vier Rädern zurückzogen.
Tags darauf fuhren wir nach Baylys Beach, wo Ross und Marjourie ihr Haus an der Westküste haben. Und zwar das letzte Haus vor dem Strand mit unglaublicher Sicht aufs wilde Meer. Hier bekamen wir eine sehr besondere Arbeit: die beiden wussten, dass wir uns viel mit Film und Fotografie beschäftigen und das Haus am Strand bewohnten sie früher und vermieten es jetzt als Ferienhaus. Wir sollten für ihre Seite auf AirBnB also Werbefotos und ein Werbevideo machen. Eine wunderbar abwechslungsreiche Arbeit nach den immergleichen Jobs im Garten und außerdem eine Herausforderung, da wir sowas vorher noch nie gemacht haben. Wir verbrachten dort zwei Tage und konnten uns an den Ausblick aus allen Panoramafenstern einfach nicht gewöhnen, weil es jede Stunde anders war und man den Wellen ewig zusehen konnte. Selbst auf dem Pott hatte man einen wunderschönen Blick auf die atemberaubende Natur. Für uns eine der besten Unterkünfte, die wir in Neuseeland hatten.
Mittlerweile sind wir fast zwei Wochen bei den beiden aber nun in ihrem Haus an der Ostküste, wo es auch wunderschön ist, wo wir mit der Katze schmusen, Highland-Rindern beim grasen zusehen (geile Viecher, Corin will auch welche) und wir den Whangarei-Wasserfall besuchten, der in seinem Wald und einer tollen Brücke, wie aus einem Märchenbuch ausgeschnitten schien. Zwischendurch besuchten wir nochmal die oben genannte Gannot-Kolonie und machten tolle Bilder bei Sonnenuntergang und hatten Spaß dabei den asiatischen Touristen beim Fotos schießen zuzugucken.