#9 Fisch
01.01.-28.01.2016
Zwei Wochen haben wir an dem Campingplatz als wwoofer gearbeitet. Von dort aus haben wir unter anderem Ausflüge zu den Operara Arches gemacht, wobei es sich um mehrere Höhlen in unmittelbarer Nähe handelt. Nach etwa 1,5 Stunden Autofahrt kamen wir in Operara an und gingen von da aus zu den Arches. Der erste Spaziergang führte uns durch einen wunderbaren Wald an einem Fluss entlang zu einer rießigen Höhle deren Decke mehr als 30m über unseren Köpfen lag und von der einzelne Wassertropfen wie in SlowMotion herabfielen. Ein unglaublich faszinierender Anblick. In der Höhle selbst verlief der Fluss und es gab Stalaktiten und Stalagmiten.
Nach einem kleinen Schauer machten wir uns auf den Weg zur zweiten Höhle, den Moria Arches. Nach einem etwa zwanzigminütigen Spaziergang durch den Wald und am Fluss entlang konnten wir die Moria Arches bestaunen und fünf Minuten weiter führte ein Loch im Boden uns mitten hinein. Von dort aus konnten wir noch Fotos schießen, bevor wir uns abends auf den Rückweg machten.
An einem anderen Tag gingen wir den in der Nähe liegenden Charming Creek Walkway. Dieser führte ebenfalls an einem Fluss entlang und hielt für uns einige Höhlen, durch die wir durchgehen mussten bereit, bevor wir am ersten von zwei Wasserfällen ankamen. Dort machten wir den ersten Stop, kletterten über die Steinbrocken und machten natürlich wieder einige Fotos und Videos. Schöne Langzeitbelichtungen sind dabei entstanden. Etwa 500m weiter befand sich die erste Hängebrücke, die wir in Neuseeland betreten durften. Maximal fünf Personen durften sich auf der Brücke befinden, die uns über den Fluss führte und das Schaukeln, was das betreten auslöste, fand Nuria eher weniger lustig. Von der Brücke hatten wir einen tollen Blick auf den Fluss und den zweiten Wasserfall. Dieser war einfach nur mächtig. Geschätzte 35m hoch, 15m breit und Tonnen von Wasser. Für uns war dies einer der schönsten Spaziergänge bisher und deswegen sind wir ihn mit einem anderen deutschen wwoofer-Paar, die auch auf den Campingplatz mit uns arbeiteten nocheinmal gelaufen.
Mit William und Sarah (das Paar) haben wir ein paar Tage später noch einen anderen Ausflug gemacht, der uns von unserem Chef empfohlen wurde. Wir sind dabei spät abends los, um eine Glühwürmchen-Höhle zu besuchen. Wir parkten das Auto und gingen über zwei abgesperrte Brücken mit Handys als Taschenlampen richtung Höhle. Auf dem Weg dorthin sahen wir um uns drumherum schon einigen Glühwürmchen flimmern. In der Höhle selbst gab es dann einige Hundert Tiere, die sich in mehreren Gruppen an Decke und Wänden zusammenfanden.
Ein weiteres Highlight war das Fischen am Campingplatz. Wir befanden uns direkt am Meer und der Fluss, der ins Meer führte offenbarte Massen an Kahawai. Diese wollten gegen Nacht, nach Jagdwanderschaft zurück ins Meer und dies war der Moment, um mit der Angel dort zu stehen. Diese hat uns der Koch des Restaurants, in dem wir gearbeitet haben zu Verfügung gestellt. Vier Fische von etwa drei bis vier Kilo Gewicht wurden dabei von uns rausgeholt, getötet und ausgenommen. Später wurde der Fisch natürlich auch verkostet. Ein bisschen ölig aber ansonsten ganz gut.
Mitte Januar machten wir uns dann wieder auf den Weg. Weiter südlich und an die Ostküste. Wir fuhren nach Christchurch. Dabei ließen wir uns allerdings noch einen ganzen Tag Zeit, um die Pancake-Rocks und die Westküste zu betrachten. Bei den Pancake-Rocks handelt es sich um riesige Felsen, die wie aufgestapelte Pfannkuchen aussehen.
Abends schliefen wir auf einem freien Campingplatz in unserem Auto und betrachteten wieder einen wunderschönen Sonnenuntergang, den die Westküste uns zu bieten hatte.
Am nächsten Tag fuhren wir dann entgültig nach Christchurch. Der Weg führte uns etwa drei Stunden durch den Arthur's Pass und die Landschaft wurde bergiger und grüner. Wunderbare weite Sicht mit Rahmen aus Bergen als Panorama. Hier und da legten wir einen Stop ein um Bilder zu machen oder etwas zu Essen und die Landschaft zu genießen. Am späten Nachmittag kamen wir bei unserem Couchsurfer in Christchurch an, bei dem wir auch den restlichen Abend verbrachten.
Am nächsten Tag gingen wir zum Amt für Immigration. Das ist auch der Grund für unseren krassen Wechsel von der West- an die Ostküste. Wir hatten Probleme mit unserem Visum. Angeblich wurde es nicht aktiviert, weil wir nach 36 stunden Flug übermüdet vergessen hatten es vorzuzeigen. "Kein Problem", sagt die Frau am Telefon "die nächste Stelle ist in Christchurch, da können sie es aktivieren". Also Brehmke und Prüfer zum Amt nach Christchurch. Dort wird uns dann feierlich verkündet, dass das Visum auf eine falsche Reisepassnummer ausgestellt wurde, nämlich auf die, die auf unserem vorläufigen Reisepass stand und "ANGEBLICH" auch so übernommen wurde. Nunja...sehr viele Stunden Stress und Frustation und $110 pro Person weniger, um EINEN Buchstaben streichen zu lassen, bekamen wir den Anruf, dass alles geklappt hätte. Also gaben wir unsere Adresse von unseren wwoofing-host in Akaroa durch, bei denen wir uns zu dieser Zeit befanden, damit uns unsere Pässe mit neuen Stempeln zugeschickt werden konnten. Vier Tage später sind wir von diesen wwoofern abgereist..ohne Pässe. Diese dümpeln irgendwo durch Neuseeland und wir müssen uns wieder einmal am Telefon mit dem Amt herumschlagen.
Weiter sind wir von Akaroa zum Lake Tekapo gereist. Dort sollten wir zwei Nächte bleiben, bevor es zu unseren neuen wwoofer host ganz in der Nähe gehen würde. Am ersten Campingplatz trafen wir auf zwei deutsche Jungs, mit denen Corin am nächsten Tag eine kleine Wanderung auf den nebenliegenden Berg, dem Mt John machen sollte. Ansonsten genossen wir einfach die freie Zeit und legten am Wasser die Beine hoch.
Am Sonntag kamen wir bei unseren Neuen Hosts in der Nähe von Fairlie an. Ein Paar, dass eine Farm mit Schafen und Rindern führt. Empfangen wurden wir von Welpen und kleinen Katzen und abends durften wir noch bestaunen, wie Bill durch Pfiffe seine Hunde führt um die Schafe einzutreiben. Hier kamen wir auch richtig ins Schwitzen, als wir die Schafe greifen und überwältigen mussten, um sie zu Bill und seiner Tochter zu schleifen, damit diese sie scherten. Zur Belohnung gabs ein kühles Bier im Pool. Heute bekam Hündin Bud auch noch Welpen und morgen reisen wir schon wieder ab. Es geht für uns zum Mt Cook und vorbei an mehreren Seen um dann in Queenstown zum erneuten Arbeiten für Kost&Logie zu landen.